Ausstellung „Landwirtschaftliches Arbeiten in den Bergen“ mit regionalem Handwerks- und Bauernmarkt am Walserensemble Brand
Die Ausstellungen können von 9.-25. März von Mittwoch-Freitag, 16:00-19:00 Uhr besichtigt werden. Mittwochs findet parallel dazu am Walserensemble der Handwerks- und Bauernmarkt statt, der durch das MG-Brass Quintett musikalisch umrahmt wird. Die Ausstellungen und der Markt wurden im Rahmen der Firnwochen Brandnertal 2022 organisiert.
Informationen zu den Ausstellungen:
Landwirtschaftliches Arbeiten in den Bergen
Bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts war das Brandnertal eine überwiegend von der Landwirtschaft geprägte Region. Die von Hand geleisteten Arbeiten veränderten sich im Laufe der Jahrhunderte kaum, der bäuerliche Arbeitsalltag bestimmte den Jahresablauf. Zu den heute noch vorhandenen Zeugnissen dieser Arbeits- und Lebensweise zählen Ställe und Heubargen, aber auch die jahrhundertelang tradierten Flurnamen. Erst der im 19. Jahrhundert zaghaft beginnende Tourismus schuf neue Verdienstmöglichkeiten. Er setzte einen Strukturwandel in Gang, der die Region in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in rasanter Art und Weise verändern sollte. An die händische Bewirtschaftung von Bergmähdern und die winterlichen Heuzüge erinnern sich nur noch wenige Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Ihre Erinnerungen stehen neben historischen Dokumenten und Fotografien im Mittelpunkt der Ausstellung im Walserensemble in Brand. Dabei werden die Heu-, Weide- und Alpwirtschaft in den Gebirgsregionen des Brandnertals zum Thema gemacht.
Grat+Grenze
Die Geschichte von Gratwanderungen, Grenzgängen und dem Überwinden. In der historischen Entwicklung des Brandnertals spielte das Thema „Grenze“ stets eine wichtige Rolle. Mittlerweile ist dies jedoch weitgehend aus unserem Bewusstsein verschwunden. Im Auftrag der Kulturinitiative Tal-schafft-Kultur hat der Historiker Christof Thöny in einem gemeinsamen Projekt mit der Region Prättigau unterschiedliche Aspekte des Phänomens „Grenze“ aufgearbeitet. „‘Die ‚Abkürzung‘ über die Berge in die nahegelegene Schweiz hat keine Bedeutung mehr. Wo einst Schmuggler auf geheimen Pfaden unterwegs waren und wo während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft (1938-1945) Grat und Grenze die Menschen von der Freiheit trennte, sind heute nur noch Alpinist*innen unterwegs“, informiert Christof Thöny. Der Beitritt der Schweiz zum Schengenraum nahm dieser hochalpinen Grenze ihr letztes Trennendes.